Allgemein Archives - Literatur - Blogbasis.net https://literatur.blogbasis.net/category/allgemein Die Basis des freien Wissens – Literatur Mon, 07 Dec 2015 08:34:25 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.1 Schopenhauer und Nietzsche – Eine Gegenüberstellung – https://literatur.blogbasis.net/schopenhauer-und-nietzsche-eine-gegenueberstellung-06-11-2013 https://literatur.blogbasis.net/schopenhauer-und-nietzsche-eine-gegenueberstellung-06-11-2013#respond Wed, 06 Nov 2013 19:25:53 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=138

Die beiden vorliegenden Sachtexte “Über Sprache und Worte “ aus dem Jahre 1851 von Arthur Schopenhauer und “Vom Genius der Gattung” aus dem Jahre 1886 von Friedrich Nietzsche, gehen auf den Sprachurprung im Zusammenhang mit der Entwicklung der Menschen ein.

Die Frage wie die Sprache entstanden ist, beschäftigte die Leute damals wie auch heute. Die ersten Forschungen hinsichtlich des Sprachurprungs begannen im 18. Jahrhundert.

Die Theorie von Schopenhauer umfasst einige Kernpunkte wie jede These. Der erste Hauptpunkt auf dem sich weitere Überlegungen stützen, ist die Aussage, dass die Sprachen in ihrer Geschichte immer einfacher und simpler werden. Als logische Schlussfolgerung zieht Schopenhauer die Behauptung , dass es auch schon sehr früh komplexere Sprachsysteme gegeben haben muss.

Die Vereinfachung der Sprache kommt hierbei von den Nachfahren der existierenden Generation von Menschen , die die Sprache ihrer Eltern lernen, verändern und schließlich vereinfachen. Der Sprachverfall den Schopenhauer in seiner Theorie hervorstellt, wird besonders deutlich wenn man das außergwöhnliche an seiner These erkennt. Er geht davon aus , dass Menschen schon vor langer Zeit die Möglichkeit hatten komplexe Sprachsysteme zu entwickeln, diese einzigartige Fähigkeit aber über die Jahre verloren ging.

Diese Annahme wird am Ende durch einen Vergleich mit anderen aus Instinkten hervorgegangen Objekten von Schopenhauer bestärkt.

Die bekannte Persönlichkeit, Nietzsche begründet die Entstehung der Sprache mit der Mitteilungsbedürftigkeit der Menschen, aus deren sich dann wiederrum die Mitteilungsfähigkeit ableitet. Da diese Mitteilungsfähigkeit sich in bestimmter Form manifestieren musste , benennt Nietzsche das Bewusstsein als Verbindung und als Kommunikationsmittel zwischen Menschen. Die Natur entwickelt nämlich automatisch aus einem Bedürfnis eine Folgereaktion.Das Bewusstsein ist schon in der Lage mit Wörtern zu denken. Das heißt nach Nietzsche, dass das Bewusstsein und die Sprache sich gleichzeitig entwickelten und in ihrer Entwicklung voneinander abhängig sind.

Die unterschiedlichen Ansätze der beiden Theorien sind sehr interessant. Zum einen verfolgt Nietzsche den tatsächlichen Grund für die Entwicklung der Sprache, und wie sich diese auf den Menschen und die Entwicklung des Menschen auswirkte, während auf der anderen Seite Schopenhauer versucht, die Qualität der Sprache zu bewerten und durch diese Bewertung auf einen Ursprung der Sprache zu schließen.

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Buchvorstellung: „Hacking – Die Kunst des Exploits“ von Jon Erickson https://literatur.blogbasis.net/buchvorstellung-hacking-kunst-exploits-von-jon-erickson-06-10-2013 https://literatur.blogbasis.net/buchvorstellung-hacking-kunst-exploits-von-jon-erickson-06-10-2013#respond Sun, 06 Oct 2013 20:44:26 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=130 Ich habe mir für den Urlaub ein wenig Lektüre besorgt. Mir wurde von einem Bekannten das Buch „Hacking – Die Kunst des Exploits“ von Jon Erickson empfohlen. Das ist eine Einführung in das Verstehen bzw. das Entwickeln von Software-Exploits.

Der Inhalt

Der Inhalt ist gut strukturiert und lässt sich grob in drei bis vier Abschnitte gliedern:

  • C-Crashkurs und GDB Einführung
  • Vorstellung der Exploittechniken bzw. der Sicherheitslücken inklusive Shellcode und Gegenmaßnahmen
  • Netzwerk-Einführung und Kryptologie

Dem Buch liegt eine CD bei, auf der sich ein Linux-Live-System, sowie alle Beispiel-Quelltexte, befinden.

Das Leseerlebnis

Das ins englisch übersetze Buch liest sich sehr gut. Es ist zu keiner Zeit langweilig, sondern dauernd interessant. Der Autor lässt den Leser an manchen Stellen knobeln, löst das Rätsel einigen Seiten später jedoch auf.

Falls man schon gute Kenntnisse in C hat, dann kann man die ersten Kapitel schneller lesen. Nichtsdestotrotz werden einige Details aufgezeigt, die man nicht verpassen sollte ;)

Buchdaten

Eigenschaft Wert
Titel  Hacking – Die Kunst des Exploits
Autor Jon Erickson
ISBN 978-3-89864-536-2
Link Amazon
Preis  46.00 €

Fazit

Es ist ein sehr interessantes Buch, was ich einem empfehlen würde, wenn man sich mit dem Thema Software-Sicherheitslücken beschäftigen möchte.

~ Sebastian

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Warum Nationen scheitern – Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut https://literatur.blogbasis.net/warum-nationen-scheitern-urspruenge-von-macht-wohlstand-und-armut-26-08-2013 https://literatur.blogbasis.net/warum-nationen-scheitern-urspruenge-von-macht-wohlstand-und-armut-26-08-2013#respond Mon, 26 Aug 2013 22:15:26 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=109 u1_978-3-10-000546-5

Warum Nationen scheitern – Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut von Daron Acemoglu und James A. Robinson

Die Formel für das kapitalistische Weltwirtschaftssystem:

Daron Acemoglu und James A. Robinson erklären in ihrem Bestseller „Warum Nationen scheitern“, welche Faktoren für Reichtum, Wohlstand und Macht von Relevanz sind.

Wohlstand, Macht und Reichtum unterliegen immer einer speziellen Mischung aus politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten, wodurch immer Armut ein Resultat aus falschen politischen und wirtschaftlichen Institutionen erscheint.

Die Frage nach den Verhältnissen von allen Staaten unter denen sie auf dieser globalisierten Welt existieren, wird in der Okönomie regelmäßig thematisiert. Max Weber erklärt die protestantische Arbeitsethik für entscheidend, wohingegen der Entwicklungsbiologe Jared Diamond eher Ursachen in der Geographie sieht. Nach Montesquieu seien sogar kulturelle Unterschiede verantwortlich.

Acemoglu und Robinson widersprechen aber allen vorher aufgeführten Ansätzen. Primär sind politische Institutionen, die dauerthaftes Wirtschaftswachstum, Wohlstand für alle und damit ein gesichertes fortbestehen des Staates, dafür verantwortlich machen. Sekundär sind klimatische, kulturelle, soziale etc. Faktoren für die oben genannten positive Folgen rückläufig.

Diese Theorie erklärt damit auch das kulturell und klimatisch eng verwandte Nord- und Südkorea in ihren politischen, ökonomischen und sozialen Unterschieden.

Jeder Staat kann Macht und Wohlstand erlangen!

Eigentums- und Vertragsrechte müssen durch einen möglichst stark legitimierten Staat gesetzlich festgelegt sein und die Justiz eines Staates muss funktionieren. Sonst können Bürger ihre potentiellen Talente und Ideen nicht nutzbar machen und ihr Vertrauen verschwindet gegenüber den politischen Institutionen. Außerdem sichern sich kleine Machteliten, zumeist nur vorübergehend, einen Wohlstand, der leicht verfliegt, weil er nicht auf viele Schultern verteilt ist und durch viele Interessen kontrolliert wird.

Aus der Sicht von Acemoglu und Robinson ist eine prosperierende Gesellschaft notwendig, um Menschen Anreize zu geben, sich für den Wohlstand, das Wachstum und der Macht einer Nation einzusetzen. Das geschieht aber nur bei Beteiligung am erwirtschafteten Wohlstand.
Deshalb werden die Staatsformen in zwei völlig unterschiedliche eingeteilt: ausbeuterische und hemmende extraktive Institutionen bzw. inklusive Institutionen, die eine Verteilung von Kapital und Ressourcen, als auch eine Beteiligung am wirtschaftlichen Wohlstand vorsehen.

Diese These wird durch einen zeitgeschichtlichen Hintergrund gefestigt, indem sie Spätfolgen des Kolonialismus, Absolutismus und Feudalismus anprangern, deren Institutionen hauptsächlich extraktiv waren.

Auch ist jede Demokratiebewegung nach Acemoglu von essenzieller Bedeutung: „Länder wie Großbritannien und die Vereinigten Staaten sind reich geworden, weil ihre Bürger die Machteliten stürzten und eine Gesellschaft schufen, in der die politischen Rechte viel breiter verteilt sind, in der die Regierung den Bürgern Rechenschaft schuldet und auf ihre Wünsche reagiert und in der die große Mehrheit des Volkes ihre wirtschaftlichen Chancen nutzen kann.“

Fazit:

Daron Acemoglu und James A. Robinson zeigen mit „Warum Nationen scheitern – Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut“ auf, dass grundsätzlich jedes Land auf dieser Erde mit den richtigen bzw. inklusiven Institutionen den Sprung zu Macht und Wohlstand erreichen kann.
Dabei vernachlässigen die Autoren meines Erachtens, aber z.B. die sozialen, kulturellen, klimatischen und geographischen Faktoren, welche auch von enormer Bedeutung sind.
Man stelle sich einmal vor, dass angenommen Niger durch ihre schlechtere geographische und klimatische Lage einfach nicht das gleiche Potential, wie z.B. Portugal im primären Sektor ausschöpfen kann. Daran können auch politische Institutionen nichts ändern.
Man muss anmerken, dass auch die sekundären Faktoren, die Acemoglu und Robinson vernachlässigen, von Relevanz sind. Nicht jedes Land besitzt diese geringfügig wie viele andere Industrienationen.

Insgesamt kann man dieses Buch dennoch empfehlen, um seinen Horizont zu erweitern.
Natürlich vertreten Acemoglu und Robinson das kapitalistische Weltwirtschaftssystem, welches in keiner Weise hinterfragt wird, obwohl die großen Unterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländer aufgezeigt werden. Doch um vielleicht neue Theorien der neoliberalen Wirtschaftswissenschaftler verstehen zu können oder auch gleichzeitig damit Kritik zu äußern, ist sicherlich lesenswert!

Anmerkung:

Das Beispiel, welches Kritik an der Vernachlässigung der sekundären Faktoren darstellt, lässt sich auf beliebig viele andere Beispiele anwenden. Die Autoren stützen sich bei ihrer Fixierung auf die politischen Institutionen auch nur an dem Beispiel von Nord- und Südkorea, dass ihre Theorie belegen soll, welche auch noch heute gilt. Andere Nationen werden dagegen nicht weiter aufgeführt, da auch anscheinend nur geringfügig welche dazu vorliegen.

Buchinformationen:

Gebundene Ausgabe: 608 Seiten
Verlag: S. Fischer; Auflage 3 (19. März 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3100005465
ISBN-13: 978-3100005465
Originaltitel: Why Nations Fail (aus dem Englischen übersetzt)
Größe: 22×15,2×4,8cm
Amazon: http://amzn.to/13UhRxn

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„Wenn Liebe nicht ist“ Petrarca“ https://literatur.blogbasis.net/wenn-liebe-nicht-ist-petrarca-19-08-2013 https://literatur.blogbasis.net/wenn-liebe-nicht-ist-petrarca-19-08-2013#respond Mon, 19 Aug 2013 11:35:17 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=104

 

Das Gedicht S’amor non e wurde 1340 veröffentlicht und stammt aus der Feder des Humanisten Francesco Petrarca. Der formale Aufbau des Gedichts besteht aus 2 Quartetten und zwei Terzetten. Aufgrund des Inhalts des Textes lässt sich die These aufstellen, dass das Gedicht ein Beklagen des eigenen Schicksals ist und das lyrische Ich als Petrarca identifiziert werden kann.

In der ersten Strophe stellt das lyrische Ich fest, was ihn innerlich so beschäftigt. [„Wenn Liebe nicht, was ist’s, das in mir wühlt?“] Hier ist der Aufbau des Satzes von entscheidender Bedeutung für die Interpretation. Der rhetorische Satzbau, ist bewusst vorgenommen worden, da das lyrische Ich keine passende Gegenantwort aufbringen kann. Des Weiteren versucht das lyrische Ich eine passende Definition der Liebe[Z.2 „Ist’s Liebe, Gott, was mag die Liebe sein?“], und beschreibt seine Auffassung, ob jene gut oder schlecht ist, in Zeile 3-4. [„Ist’s gut, warum bringt sie so harte Pein?“; „Ist’s schlimm, hat je man eine süßre Qual gefühlt.“] Außerdem sticht hier die Antithese, süßre-Qual, hervor und deutet auf, dass das lyrische Ich trotz der Klagen die Liebe genießt, und sich auch deshalb der Liebe hingibt.

Die zweite Strophe ist ebenfalls monolog angelegt, und erneut versucht der Autor sich über seine Ideale, bzw. seine Vorstellungen über Liebe bewusst zu werden. [„ Wenn ich so brennen will, warum die Klage“] Das lyrische Ich versucht eine Analyse seiner Liebe durchzuführen, denn das „brennen“ steht für die Liebe des lyrischen Ichs für das lyrische Du, und die „Klage“ für sein hin und her schwanken des Gefühls der Liebe zum lyrischen Du. In Zeile 6 [„Erleid ich’s, was hilft Schreien mir und Flehn?“] stellt das lyrische Ich ganz klar fest, dass er diese Gefühle erträgt, und das er sich nicht von seinem eigenen Jammern und Klagen von der Liebe zu dem lyrischen Du abbringen lässt. In der 7. Zeile sind zwei wichtige Antithese zu erkennen. [„Lebenger Tod, o köstliches Vergehen.“]Diese sind einmal Lebendger- Tod, und köstliches – Vergehen. Diese Antithesen bestätigen erneut die These das das lyrische Ich die Liebe zu dem lyrischen Du will, auch wenn er weiß das ein Vergehen ist. Dies ist auch als Indiz zu deuten, dass Petrarca sich selbst als lyrisches Ich im Gedicht verwendet hat.

Waren die ersten beiden Strophen noch in der Form des Quartettes aufgezeichnet worden, so sind die nächsten beiden Strophen Terzette. Dies ist als rhetorisches Mittel durchaus zu verstehen, da in den ersten beiden Strophen hauptsächlich in Form von Monologen Fragen gestellt werden, und in der 3 und 4 Strophe das lyrische Ich ganz klar seine eigene Meinung herausstellt.

In der ersten Zeile der 3. Strophe stellt das lyrische Ich seine Einwilligung in die Beziehung da, und eindeutig klar heraus, [„ Doch will ich’s, ist mein Jammern falsches Spiel“] Hier wird meine These erneut bestätigt, da hier auch die persönliche Meinung Petrarcas herausgestellt wird. Dies ist in dem Kontext der Liebe Petrarcas zu Laura zu sehen, da sich im Gedicht auch Petrarcas Liebesgeschichte sich wiederspiegelt.

Die vierte Strophe fasst die gesamte Thematik des Gedichts zusammen und verdeutlicht anhand der Zeile 2 , “ Daß selber ich nicht weiß, was gern ich möchte, „ noch einmal die Unentschlossenheit des Protagonisten. Dieser kann sich durch seine Gefühle im Wanken nicht für eine einheitliche Handlungsweise entscheiden. Dies lässt sich auch auf Petraka übertragen , der sich nicht entschließen kann welchen Weg er einschlagen soll.

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Vatikan AG: Ein Geheimarchiv enthüllt die Wahrheit über die Finanz- und Politskandale der Kirche https://literatur.blogbasis.net/vatikan-ag-ein-geheimarchiv-enthuellt-die-wahrheit-ueber-die-finanz-und-politskandale-der-kirche-13-08-2013 https://literatur.blogbasis.net/vatikan-ag-ein-geheimarchiv-enthuellt-die-wahrheit-ueber-die-finanz-und-politskandale-der-kirche-13-08-2013#respond Tue, 13 Aug 2013 21:08:32 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=98 416NzdJyhaL

Die Vatikan AG ist ein Sachbuch von Gianluigi Nuzzi (* 1969; ital. Investivigativjournalist) dessen Entstehungsgeschichte wirklich besonders bzw. fast einzigartig ist. Renato Dardozzi (*5. April 1922 in Parma, Italien; † 2003) war Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Zu dieser Aufgabe war er darüberhinaus damit beschäftigt die Aktivitäten um die Banco Ambrosiano 20 Jahre lang zu beobachten, womit er auch Mitglied des vatikanischen Hochfinanzzentrum wurde. Dadurch bekam dieser natürlich tausende von internen Dokumenten der Vatikanbank, welche heimlich in die Schweiz gebracht und auf Grundlage seines Testaments nach seinem Tod veröffentlicht wurden.
Der Testamentnotar nahm daraufhin Kontakt zum italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi auf, der alle Dokumente in denen sich die Verstrickung der Vatikanbank Istituto per le Opere di Religione (IOR) auswertet und die IOR somit in weitere Skandale wie etwa Tangentopoli (deutsch: Schmiergeldzahlungen) verwickelt.

Während der Auswertungen der zahlreichen Dokumente, worunter Kontoauszüge, Buchungsbelege, vertrauliche Mitteilungen usw. dazu gehören, stellt der Autor klar, dass sich sein Buch nicht gegen die Religion richtet, sondern eher gegen die Personen bzw. nach christlichen Glauben eigentlichen „Sünder“ in der Vatikanbank. Angesichts der Aktivitäten von Paul IV., der Todesumstände von Johannes Paul I. und der folgenlosen Weiterführung dieser Aktivitäten seines Nachfolgers über das System des IOR, lässt sich der christliche Glaube nicht mit der Institution Kirche vereinbaren.

Jedenfalls belegen diese Dokumente, dass mit dem Zusammenbruch der Ambrosio Bank und den Ermordungen von Roberto Calvi und Michele Sindona (kriminellen Hinterleute) noch heute ein undurchsichtiges System mit Nummernkonten entstand bzw. auch noch heute entsteht und mehrere Milliarden an Geldern umher wandern (darunter auch an kriminelle Machenschaften).

Als wirklich gelungen ist anzumerken, dass der Autor mit den Hintergründen der anfänglich sukzessiv steigenden Kapitalerträge im Jahr 1968 anfängt, wodurch der Beginn mit der Zusammenarbeit der italienischen Mafia und geheimhaltenden Finanztransaktionsinstituten dargestellt wird. Folglich wurden umgerechnet eine Milliarde Euro am Staat unterworfen, merkwürdige Stiftungen gegründet, die es physisch gar nicht gibt, um unzählige Nummernkonten einzurichten, damit hohe Geldsummen eingezahlt wurden und diese wiederrum z.B. in die Schweiz gingen.
Des Weiteren deckt Nuzzi auf, dass der damalige Chef des IOR eine doppelte Buchführung anlegte, damit auch Gelder von Konten der Kirche zweckentfremdet nutzbar gemacht werden konnten. Somit wurde damit auch erst möglich gemacht, dass das IOR zu einem riesigen Zentrum für Geldwäscheanlagen für Schmiergelder im italienischen Staat wurde.

Doch ich möchte gar nicht so viel vom Inhalt des Buches erzählen. Dies ist nur ein „kleiner Vorgeschmack“ …

Jedenfalls finde ich es persönlich einfach nur beschämend für die katholische Kirche, wie sie es immer versucht hat und auch heute noch versucht, alle ihre kriminellen Machenschaften geheim zu halten und gleichzeitig Moralpredigten zu halten, denen man leider nicht mehr glauben kann.

Fazit:
Wenn man das Buch gelesen hat, fühlt man sich entweder für seine Ansichten über die Kirche bestätigt oder man ist erst einmal schockiert. Ob man dennoch Mitglied der Kirche sein möchte und sein Leben nach christlichen Glauben weiterführen möchte, bleibt jedem selbst über lassen. Aber man sollte sich auf jeden Fall Gedanken über das System hinter der katholischen Kirche machen.
Insgesamt ist die Vatikan AG ein echter Buchtipp, wenn man sich für die Hintergründe des Finanzsystems des Vatikan interessiert, da es Gianlugi Nuzzi durch seinen anschaulichen Schreibstil schafft, trotz Auflistung von Fakten und Auszügen aus Dokumenten, die Spannung und Interesse beim Leser hochzuhalten.

Anmerkung:
Die Vatikanbank IOR agierte nicht als Aktiengesellschaft, sondern wie eine Offshore-Bank. Der Unterschied dazu ist, dass die IOR somit erst eine Geldwäschanlage werden konnte.

ISBN: 3902404892
Amazon: http://amzn.to/1a2DPjz

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Buchrezension: Angriff auf die Freiheit https://literatur.blogbasis.net/angriff-auf-die-freiheit-27-05-2013 https://literatur.blogbasis.net/angriff-auf-die-freiheit-27-05-2013#respond Mon, 27 May 2013 19:38:57 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=90 Ein unterhaltsames Buch mit ernstem Thema – durch eine ganz besonders anschauliche Art des Erzählens gelingt es Ilija Trojanow und Juli Zeh den Leser in den Bann zu ziehen und ihm Dinge bewusst zu machen, welche er zuvor als nichtig betrachtete.

Buchcover

Buchcover (Quelle: dtv.de)

Angriff auf die Freiheit ist ein absolutes Must-Read, nicht nur für den scheinbar paranoiden Datenschützer, sondern für jeden Bürger, welcher selbstbestimmt und vorantwortungsvoll mit seinen Daten umgehen möchte. Es wird aufgezeigt, wie sowohl Staat als auch Wirtschaft immer mehr in die Privatsphäre der Bürger eingreifen.
Das Buch stimmt nachdenklich nachdem man das Buch gelesen hat kommt man zu einem anderen Verständnis von seiner Privatsphäre und versteht, warum diese äußerst schützenswert ist.
Besondern in einer immer mehr vernetzten Welt ist ein solches Verständnis zwingend nötig, denn nur so kann man lernen, mit seinen Daten verantwortungsvoll umzugehen.

Angriff auf die Freiheit ist aus dem dtv-Verlag kostet 7,90€ und ist in jedem guten Buchhandel (ISBN: 978-3-423-34602-3), oder unter: Angriff auf die Freiheit zu erwerben.

Viel Spaß beim Lesen!

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Analyse der Person Thomas Buddenbrock im Roman „Die Buddenbrocks“ von Thomas Mann https://literatur.blogbasis.net/deutsch-analyse-von-thomas-buddenbrock-12-05-2013 https://literatur.blogbasis.net/deutsch-analyse-von-thomas-buddenbrock-12-05-2013#respond Sun, 12 May 2013 17:10:15 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=84

Thomas Buddenbrock füllt in dem Roman „Die Buddenbrocks“ mehrere Rollen aus. Er muss , um seine Familie zu erhalten und deren Ansehen und Macht zu sicher seine Persönlichkeit der Familie und seinem Leben unterordnen. Gerade weil er so viele unterschiedliche Rollen „besetzen muss kann man den Menschen in ihm gut erkennen.

Als Geschäftsmann und Senator wird Thomas als eine solide, vertrauenswürdige und äußerst respektable Person wahrgenommen. Durch verschiedene Entwicklungen im Buch wird jedoch klar, das Thomas seine Abenteuer- und Entdeckungslust unterdrückt und damit genau die Eigenschaften unterdrückt die sein Bruder verkörpert. Zudem zweifelt Thomas immer mehr an seiner Funktion als Kaufmann, da er durch die Position als Senator völlig neue Einblicke auf die Welt bekommt. Was Thomas nicht erkennt ist, dass sein Postion als Kaufmann der reichen und wichtigen Familie Buddenbrock, ihm die Wahl für das Amt des Senators überhaupt erst ermöglicht hatte.Durch seinen verschiedenen Ansichten verwirrt muss sich Thomas neu finden. Dies zeigt sich auch auf Seite 659 f. Als er immer mehr durch seine anderen Verpflichtungen belastet wird. „Sein Gehirn stand still, sein Wissen erlosch und in ihm gab es wieder nichts mehr als verstummende Finsternis.“

Die Finsternis bezieht sich hierbei auf die massiven inneren Probleme von Thomas und die Zweifel die er mit seinem Lebenszweck verbindet. Hier wird das vor allem in der späteren Anspielung auf die Weltanschauungen Thomas deutlich, da er sich jene überhaupt noch bilden muss. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist , dass Thomas hofft in seinem Sohn Hanno fortzulaufen und eine Zukunft der Familiengeschichte der Buddenbrocks zu ermöglichen. „ Ein Bild schwebte ihm vor, nach dem er seinen Sohn zu modeln sich sehnte.“ ( S.522 )

Da Hanno aber eine „wilde“ und freilebige Natur hat und seinem Onkel näher steht als seinem Vater entfremden sich Vater und Sohn immer mehr. Vor allem durch die strenge Behandlung Thomas gegenüber seinem Sohn z.B. auf Seite 524 lässt die Beziehung kälter werden, zeigt jedoch auch den Unwillen Hannos die Dynastie fortzuführen. „Ich glaubte…Ich glaubte…Es käme nichts mehr (S.525)

Auch auf den Seiten 522 und 523 zeigt sich die Verabscheuung desVaters gegenüber der musikalischen und geselschaftlichen Vorlieben seine Sohnes die nicht den Vorstellungen des Vater genüge tun. „Hätte er wenigstens die Musik unterdrücken können[….]

Somit zeichnet sich mit den Entwicklungen ein Niedergang der Vorstellungen des Vaters sowie die negative Entwicklung der seelischen Verfassung des Thomas Buddenbrock.

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Buchvorstellung: Freie Software https://literatur.blogbasis.net/buchvorstellung-freie-software-20-04-2013 https://literatur.blogbasis.net/buchvorstellung-freie-software-20-04-2013#respond Sat, 20 Apr 2013 13:23:22 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=48 Das Buch „Freie Software“ versucht einen Überblick über freie Software in gesellschaftlichem Kontext zu erstellen: Es wird beschrieben, wie freie Software entstanden ist und wie sie auf die Gesellschaft wirkt. Außerdem wird ein Überblick über die verschiedenen Softwareprojekte und die Unterstützer und die Gegner von freier Software gegeben. In Deutschland kann man es kostenlos von der Bundeszentrale für politische Bildung(bpb)  bestellen. Wenn man es lieber gleich lesen will oder in Österreich lebt, lässt es sich auch einfach runterladen.

Über den Autor

© Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Schreibt Bücher: Volker Grassmuck © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Geschrieben hat das über 400 Seiten lange Buch Volker Grassmuck. Der beschäftigt sich schon länger mit freier Software, hat einen eigenen Blog und etwas mit Medien studiert. Politisch lässt er sich eher links einordnen. Einerseits wegen seiner im Buch erkennbaren kritischen Einstellung gegenüber den Mechaniken der Marktwirtschaft andererseits aber auch aufgrund seines Lebenswegs. Das er aber auch durch seine Jugend in Hannover eine gewisse evangelische Prägung hat lässt sich aus der Rhetorik ableiten, mit der er die Bedeutung der Software Lizenz betont: „Bekenntnisse zur Freiheit werden heutzutage nicht mehr an Kirchentüren genagelt  […], sondern als Lizenz einem Softwarewerk beigegeben“ (S.401, dritter Absatz).  Vermutlich gehört er zu den Guten.

Wer könnte sich für das Buch interessieren?

Interessant könnte das Buch für verschiedene Leute sein:

  • für Programmierer die sich Gedanken darüber machen wollen, welche Auswirkungen ihre Lizenzentscheidungen haben
  • für Softwarepiraten, die sich rechtfertigen wollen
  • für Hacker, die ihr handeln rechtfertigen wollen
  • für eigentlich alle, die Software nutzen 

Der Inhalt

Richard Matthew Stallman

Prediger freier Software: Richard Matthew Stallman. Er kommt immer wieder im Buch vor.(Elke Wetzig CC BY-SA 3.0)

Das Buch ist in zwei Teile geteilt: 1.Die rechtliche Ordnung des Wissens und 2. Die Wissens-Allmende. Schon durch diese Benennung wird klar, dass es hier um mehr als nur um freie Software geht, sondern um Software als Form von Wissen. Im ersten Teil geht es um Entwicklung des Lizenzrechts und Urheberrechts zu seiner heutigen Form, die Beschreibung der beteiligten Personen und Organisationen und die kritische Betrachtung des aktuellen Zustandes. Besonders scharf wird das DRM kritisiert.

Im zweiten Teil geht es dann wirklich um die freie Software: Es wird die Entwicklung der freien Software dargestellt, bei der, wie der Autor präzise beobachtet, besonders das DOD eine besondere Rolle einnimmt. Dann werden einige Projekte beschrieben (Linux, KDE, GIMP…) und einige Vorteile von freier Software aufgezeigt. Besonderen Wert legt Grassmuck darauf zwischen Free Software und Open Source zu unterscheiden. Das Inhaltsverzeichnis kann man hier einsehen.

Fazit

Insgesamt ist es ein lesenswertes Buch. Obwohl der Autor anbietet, das Buch in Modulen zu lesen ist es vermutlich das Sinnvollste, das Buch einfach von vorne nach hinten durchzulesen. Wenn man keine Lust hat so viel zu lesen, kann man auch dieses  Video ansehen. Das Video entspricht dann etwa den Seiten 200-300 und ist natürlich nicht so informativ und umfangreich. 

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Gedichtsanalyse https://literatur.blogbasis.net/gedichtsanalyse-31-03-2013 https://literatur.blogbasis.net/gedichtsanalyse-31-03-2013#respond Sun, 31 Mar 2013 21:29:41 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=40 „Ach Liebste, lass uns eilen“ Martin Opitz


Das Gedicht  „Ach Liebste, lass uns eilen“ von Martin Opitz, wurde 1624 veröffentlicht. Das Gedicht wurde mit 6 Strophen verfasst, die in einem Kreuzreimschema geschrieben wurden. Hier ist auch ein 3 bzw. 2 hebiger Jambus zu erkennen.  Das Gedicht spricht die Auffassung an, dass die die Liebe genossen werden sollte, solange man noch jung ist. Es fordert auch dazu auf, die gemeinsame Liebe zu teilen, sowohl im geistigen als auch körperlichen Sinne.

Die erste Strophe beschreibt die begrenzte Zeitdauer die das lyrische Ich und Du im Gedicht für ihre Liebe zur Verfügung haben. [„Ach Liebste lass uns eilen, Wir haben Zeit“] Hierbei ist die Aussage „ Wir haben Zeit“ keineswegs positiv zu verstehen, sondern negativ, weil deutlich wird,  dass sie nur eine kurze gemeinsame  Zeit haben, bevor ihr Körper altert, und damit die Schönheit vergeht. Dies wird auch in den nächsten beiden Zeilen des Gedichts gesagt. [„Es schadet das Verweilen, Uns beiderseit“] Deshalb müssen Sie sich beeilen, um die Zeit bestmöglich zu nutzen.

In der zweiten Strophe wird der „memento mori“ in Zeile 6 mit [„Fliehn Fuß für Fuß“] und Zeile 8 [„Verschwinden muss“] ganz klar angesprochen. Hier wird auch das Bewusstsein des Altwerdens angedeutet, Zeile 6 [„Fliehn Fuß für Fuß“]. Wurde in Zeile 6 das Bewusstsein nur angedeutet, wird nun in Strophe 3 das Älter werden deutlich hervorgehoben und mit Metaphern beschrieben.[ „Der Wangen Zier verbleichet, Das Haar wird greis“ (Z.9-10)]

In der vierten Strophe betont das lyrische Ich nochmal das Älter werden, um in Zeile 15 und 16 den Tod zu beschreiben. „Die Händ als Schnee verfallen, Und du wirst alt“. Die Hände werden hier als weiß dargestellt, sodass aufgezeigt wird, dass die Peron tot ist. Dies ist zu erkennen, da nur tote Personen „weiße Hände haben, die Redensart „So weiß wie der Tod“ hat seinen Grund. Außerdem wird in Zeile 16, 17, 18 noch deutlich gemacht, dass das lyrische Ich das lyrische Du jetzt lieben will, bevor die Schönheit durch das Altern vergeht.  [„Und du wirst alt, Drumb lass uns jetzt genießen Der Jugend Frucht“] Dies ist besonders an der Formulierung „Der Jugend Frucht zu erkennen, da das lyrische Ich und du die „Frucht“ wohl „genießen“ sollen, und sich ihrer Leidenschaft hingeben.

In der 5ten Strophe wird die Hauptintention des lyrischen Ichs klar als er die körperliche Nähe zu dem lyrischen Du verlangt, um im Anschluss direkt auf das nahende Altern hinzuweisen. [„Eh wir dann folgen müssen, der Jahre Flucht“] Dies ist als erneuter Hinweis zu deuten, dass die Protagonisten sich jetzt lieben sollen, bevor der Körper altert.

In der 6ten Strophe wird der Zusammenhalt der Partner betont. Wenn einer stirbt, verliert der andere Partner einen Teil seiner selbst, vor allem aber die körperliche Nähe.

 

 

In den ersten 4 Quartetten wird der „memento mori“ betont, und viele Metaphern werden benutzt, um den Verfall  des Körpers darzustellen. [Z.9-10 „Der Wangen Zier verbleichet, Das Haar wird greis“; Z.13-14 „Das Mündlein von Korallen, Wird ungestalt“] Das fünfte Quartett drückt den „carpe diem“ aus. Die letzte Strophe wird als geteiltes Quartett dargestellt. (memento mori/carpe diem)

 

Der Dichter beabsichtigt, dass der Leser die zentralen Standpunkte des Dichters versteht und umsetzt. Die erste zentrale Aussage des Gedichts ist das der Mensch den richtigen Zeitraum für seine körperliche Liebe aussucht, und nutzt[16, 17,18]. Die zweite Aussage ist, dass der Mensch sich der Liebe möglichst früh zuwenden sollte, bevor das Alter den Körper und auch den Geist( Liebe ) zerfrisst. Dies ist vor allem an den Antithesen zu erkennen. [Schönheit – Vergänglichkeit ] Dadurch wird die Schönheit relativiert, dies ist an der „Exempla-Kette“ die sich durch das Gedicht zieht zu erkennen. Die Metaphern erfüllen hier einen sehr wichtigen Aspekt  des Gedichtes, da sie dem Leser die außerordentliche Schönheit des lyrischen Du’s, dass weiblich ist, aufzuzeigen. Dies ist eine ganz typische Form des Barocks, wenn nicht sogar des Petrarkismus. Auch hier greift die Natur in die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten ein, indem sie die Körper altern lässt. [„Und du wirst alt“]

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Kabale und Liebe, Friedrich Schiller Kapitelanalyse https://literatur.blogbasis.net/analyse-der-sechsten-szene-des-dritten-aktes-des-buergerlichen-trauerspiels-kabale-und-liebe-von-friedrich-schiller-29-03-2013 https://literatur.blogbasis.net/analyse-der-sechsten-szene-des-dritten-aktes-des-buergerlichen-trauerspiels-kabale-und-liebe-von-friedrich-schiller-29-03-2013#respond Fri, 29 Mar 2013 22:17:46 +0000 http://literatur.blogbasis.net/?p=29 Analyse der sechsten Szene des dritten Aktes des Bürgerlichen Trauerspiels, Kabale und Liebe von Friedrich Schiller

Die sechste Szene im dritten Akt des Trauerspiels behandelt die Ausführung der zweiten geplanten Intrige, nachdem die erste gescheitert ist, und beinhaltet ein Gespräch zwischen Wurm und Luise in dem dieser sie dazu bringt einen Liebesbrief an eine dritte Person zu schreiben.
Die Intrige ist beinahe vollendet. Der Präsident und Wurm haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt – die wirkungslosen Methoden des Präsidenten weichen den perfiden Methoden des Wurms – und der Hofmarschall ist zum Mitspielen in der Intrige genötigt worden. Der letzte fehlende Punkt ist die Einbindung Luises in die Intrige. Diese letzte Szene bildet also einen Höhepunkt, da sich hier der weitere Verlauf der Geschichte entscheidet.

Die Szene beginnt mit dem Auftreten Wurms aus dem Schatten, dieser unterrichtet Luise über das Festhalten der Eltern im Kerker (). Diese erschrocken will zum Herzog eilen(), und deckt damit unabsichtlich die einzige Möglichkeit auf die Intrige zu verhindern. Wurm zuerst erschrocken „löst“ die Situation durch ein zustimmendes Lachen und stellt fest dass der Herzog einen Preis fordern wird. „Die schöne Bittstellerin ist genug“. Wurm deutet hier also eine sexuelle Handlung des Herzogs im Gegenzug für die Freilassung der Millers an.  Hier zeigt sich erneut die bürgerliche Moral, da Luise entsprechend der Moral handelnd, nicht die Schändung durch den Herzog erleiden kann.  „Deine Tochter kann für dich sterben aber nicht sündigen“(32,33) Es zeigt sich das eine Schändung nicht für die Tochter infrage kommt. Somit alternativlos zurückgelassen muss sie auf zuerst Wurm davon abhalten zu gehen und dann jenen auf seinen Plan ansprechen. Wurm erläutert ihr hier das Ziel der Intrige, und den Plan Ferdinand von ihr zu trennen, sodass dieser freiwillig von ihr ablässt.

Wurm fängt nun an Luise den Brief zu diktieren und erwidert die Nachfragen Luises nach dem Empfänger der Nachricht „ Der Henker Ihres Vaters“. Somit wird Luise die ganze Zeit erinnert das sie die einzige ist die Ihre Eltern wieder befreien kann.

Der Inhalt des Briefes lautet zusammengefasst, dass Luise einer Person, in dem Fall Hofmarschall von Kalb, die Liebe schwört und um ein Treffen bittet, und sich über den Major lustig macht. Während der Niederschrift kommt es zu einem letzten Aufbegehren von Luise, „Ich weiche der überlistenden Hölle“ die sich aber der Hoffnungslosigkeit der Lage erkennend dem Druck erneut beugt und die Abschrift fortführt.

Auch hier zeigt sich erneut die bürgerliche Moral, als Luise den Wurm auf sein Handeln hinweist und zu erkennen gibt das sie ihn durchschaut hat. „ Oh du weißt allzu gut, dass unser Herz an natürlichen Trieben so fest als an Ketten liegt.“

– Dominik

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