Gedichtsanalyse „Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte “ von Johann Christian Günther

Analyse des Gedichts „Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte “ von Johann Christian Günther

Der formale Aufbau des Gedichtes „Als er der Phillis einen Ring mem Totenkopf überreichte“ von  Johann Christian Günther, besteht aus zwei Quartetten (erste und vierte Strophe), sowie zwei Sextetten (zweite und dritte Strophe). Außerdem liegt in dem Gedicht ein vierhebiger Jambus vor. Die erste Strophe geht von Zeile 1-4, die zweite Strophe von Zeile 5-10, die dritte Strophe von Zeile 11-16 und die vierte Strophe von Zeile 17-20.Die erste und vierte Strophe beziehen sich aufeinander, da in der ersten das Thema des „memento mori“ angesprochen wird, und in der vierten Strophe das „carpe diem“ , dies ist mit dem Zusammenhang zu erklären, dass erst der Tod gezeigt wird, um in der vierten Strophe das Nutzen des kurzen Lebens zu verstärken. Die zweite und dritte Strophe beschreiben wie das lyrische Ich die Liebe und den Tod sieht, und wie das lyrische Ich dem lyrischen erklärt wie die Liebe und der Tod auf Ihrer beider Leben Einfluss nimmt.

In der ersten Strophe wird wie oben schon, das Thema des „memento mori“ genannt, dass direkt in den ersten beiden Zeilen angesprochen wird. „Erschrick nicht vor dem Liebeszeichen, es trägt unser künftig Bild“ Das Wort Liebeszeichen, bezieht sich hierbei auf den Totenkopf Ring in der Überschrift, den das lyrische Ich dem lyrischen Du übergibt. In der zweiten Zeile ist eine deutliche Anspielung auf den memento mori zu erkennen, da das „künftig Bild“ sich auf den Totenkopf bezieht und somit auf den Tod. In der dritten und vierten Zeile, drückt das lyrische Ich, dem lyrischen Du seinen Wunsch aus, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. „Vor dem nur die erbleichen, bei welchen die Vernunft nichts gilt“ Hierbei ist die Unterstellung des lyrischen Ichs, dass nur dumme Leute sich nicht mit dem Tod auseinandersetzen, und er damit indirekt Druck auf das lyrische Du ausübt.

Die zweite Strophe ist eine Erklärung die das lyrische Ich dem lyrischen Du gibt wie er die Verbindung zwischen Liebe und Tod sieht. Als erstes fallen die rhetorischen Fragen auf die in den ersten beiden Zeilen der Strophe sind. „Wie schickt sich aber Eis und Flammen? Wie reimt sich Lieb und Tod zusammen?“ Dies zeigt dem Leser auf das er die Fragen laut stellt und dann für das lyrische Du beantwortet. Hier sind auch ganz klar zwei Antithesen zu erkennen, nämlich Eis und Flammen und Lieb und Tod.

In der dritten Strophe die von Zeile elf bis 16 geht, wird die Bedeutung des Rings erklärt, der von dem lyrischen Ich dem lyrischen Du übergeben wird. In Zeile elf wird die Bedeutung des Rings schon ganz klar aufgezeigt. „Ich gebe dir dies Pfad zur Lehre:“ Der Ring symbolisiert die Liebesbeziehung und soll das lyrische Du daran erinnern das sie zusammen die Zeit genießen sollen, aber trotzdem sich des Todes bewusst sein sollen. Des weiteren steht hierbei das Pfand für die Liebesbeziehung zwischen dem lyrischen Ich und dem lyrischen Du. Die Alliteration „dir dies“ ist hierbei als Verdeutlichung für die Bedeutung des Pfandes zu verstehen. Die nächste Zeile der Strophe lautet : „Das Gold bedeutet feste Treu“ . Hierbei stellt das Gold  die Unvergänglichkeit der Liebe dar, und da dies ein positiver Aspekt ist kann man diese Zeilen als „carpe diem“ bezeichnen. In  Zeile 13 steht der Ring für die Ehe, die Liebe wird durch die Ehe vertieft und in Zeile 14 durch die Tauben thematisiert und nochmal deutlich gemacht. In Zeile 15 wird der Tod thematisiert, der Kopf steht für den Tod und soll das lyrische Du daran erinnern, dass sie jeden Moment nutzen sollen um dem Leben möglichst viel abzugewinnen. („memento mori“)  Dies wird in der nächsten Zeile deutlich, „aller Wunsch vergebens“ heißt so viel wie nutze den Tag denn wenn du tot bist kann du nichts mehr an deinem Leben ändern.

Die vierte Strophe dreht sich vor allem um den Begriff des „momento mori“ der in Zeile 17 mit den Worten „solange man kann“ angesprochen wird und in Zeile 18 noch einmal ganz klar betont wird nämlich mit , „wandern müssen“. Außerdem ist in der 17 Zeile ein rhetorisches Mittel , ein Imperativ, ein Aufruf zur Liebe zwischen dem lyrischen Ich und dem lyrischen Du.

 

Die Konsequenz des Gedichts ist, dass man das Leben genießen soll, und gerade durch das Bewußtsein des Todes, und der Liebe des Partners, vor allem kann man hier auch ein Bezug auf den Ring sehen. Das Gedicht steht an der Schwelle zu der neuen Literaturzeit, der Sturm und Drang Zeit.

 

– Dominik