Das Buch „Freie Software“ versucht einen Überblick über freie Software in gesellschaftlichem Kontext zu erstellen: Es wird beschrieben, wie freie Software entstanden ist und wie sie auf die Gesellschaft wirkt. Außerdem wird ein Überblick über die verschiedenen Softwareprojekte und die Unterstützer und die Gegner von freier Software gegeben. In Deutschland kann man es kostenlos von der Bundeszentrale für politische Bildung(bpb) bestellen. Wenn man es lieber gleich lesen will oder in Österreich lebt, lässt es sich auch einfach runterladen.
Über den Autor
Geschrieben hat das über 400 Seiten lange Buch Volker Grassmuck. Der beschäftigt sich schon länger mit freier Software, hat einen eigenen Blog und etwas mit Medien studiert. Politisch lässt er sich eher links einordnen. Einerseits wegen seiner im Buch erkennbaren kritischen Einstellung gegenüber den Mechaniken der Marktwirtschaft andererseits aber auch aufgrund seines Lebenswegs. Das er aber auch durch seine Jugend in Hannover eine gewisse evangelische Prägung hat lässt sich aus der Rhetorik ableiten, mit der er die Bedeutung der Software Lizenz betont: „Bekenntnisse zur Freiheit werden heutzutage nicht mehr an Kirchentüren genagelt […], sondern als Lizenz einem Softwarewerk beigegeben“ (S.401, dritter Absatz). Vermutlich gehört er zu den Guten.
Wer könnte sich für das Buch interessieren?
Interessant könnte das Buch für verschiedene Leute sein:
- für Programmierer die sich Gedanken darüber machen wollen, welche Auswirkungen ihre Lizenzentscheidungen haben
- für Softwarepiraten, die sich rechtfertigen wollen
- für Hacker, die ihr handeln rechtfertigen wollen
- für eigentlich alle, die Software nutzen
Der Inhalt
Das Buch ist in zwei Teile geteilt: 1.Die rechtliche Ordnung des Wissens und 2. Die Wissens-Allmende. Schon durch diese Benennung wird klar, dass es hier um mehr als nur um freie Software geht, sondern um Software als Form von Wissen. Im ersten Teil geht es um Entwicklung des Lizenzrechts und Urheberrechts zu seiner heutigen Form, die Beschreibung der beteiligten Personen und Organisationen und die kritische Betrachtung des aktuellen Zustandes. Besonders scharf wird das DRM kritisiert.
Im zweiten Teil geht es dann wirklich um die freie Software: Es wird die Entwicklung der freien Software dargestellt, bei der, wie der Autor präzise beobachtet, besonders das DOD eine besondere Rolle einnimmt. Dann werden einige Projekte beschrieben (Linux, KDE, GIMP…) und einige Vorteile von freier Software aufgezeigt. Besonderen Wert legt Grassmuck darauf zwischen Free Software und Open Source zu unterscheiden. Das Inhaltsverzeichnis kann man hier einsehen.
Fazit
Insgesamt ist es ein lesenswertes Buch. Obwohl der Autor anbietet, das Buch in Modulen zu lesen ist es vermutlich das Sinnvollste, das Buch einfach von vorne nach hinten durchzulesen. Wenn man keine Lust hat so viel zu lesen, kann man auch dieses Video ansehen. Das Video entspricht dann etwa den Seiten 200-300 und ist natürlich nicht so informativ und umfangreich.